Musikkapelle Völser Aicha

Musik
Gruppenfoto

Kurzbeschreibung

Getreu ihrem Wahlspruch „Treu im Wort, Rein im Klang“ wirkt die Musikkapelle Völser Aicha seit 1857 als soziales Bindeglied und kultureller Verein im gleichnamigen Dorf Völser Aicha in der Gemeinde Völs am Schlern und erfreut die Menschen im Ort und weit darüber hinaus bei kirchlichen und weltlichen Anlässen mit ihrer Musik.

Rückgrat und Basis des Vereins bilden seit jeher die ehrenamtlichen Mitglieder, die ihre Ideen und tatkräftige Hilfe für den Verein einbringen, sich musikalisch aus- und weiterbilden, Tradition und Kultur pflegen, Gemeinschaft und Zusammenhalt leben.

Bläser


Nähere Angaben zum Verein

Musikkapelle Völser Aicha E.O.

Eingetragen im Landesverzeichnis der ehrenamtlichen Organisationen mit Dekret des Landeshauptmannes Nr. 178/1.1 vom 16.07.2004

Steuernummer: 80015160213 (Zuweisung der fünf Promille der Einkommenssteuer möglich)

Gesetzlicher Vertreter / Obmann: 

Samuel Vieider

samuel.vieider@hotmail.com

Tel. +39 320 164 23 55


Kapellmeister:

Tobias Profanter

Tel. +39 348 856 68 01

Logo

Organisation und Tätigkeit

Zurzeit zählt die Musikkapelle Völser Aicha über 50 aktive Musikantinnen und Musikanten, dazu kommen ein Fähnrich und sieben Marketenderinnen. Über zehn Ehrenmitglieder unterstützen den Verein aus dem Hintergrund.

Seit 2003 steht die Musikkapelle unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Tobias Profanter.

In einem Musikjahr absolviert die Kapelle rund 20 Auftritte, auf jedes aktive Mitglied entfallen im Laufe eines Jahres durchschnittlich 80 Stunden Probenzeit. Den musikalischen Höhepunkt des Tätigkeitsjahres stellt das traditionelle Osterkonzert dar, das jedes Jahr am Ostermontag im Vereinshaus von Völser Aicha stattfindet.

Die organisatorische Leitung der Musikkapelle obliegt dem Obmann/der Obfrau, welche/r dabei von weiteren 10 Personen mit spezifischen Aufgabenbereichen, dem sogenannten Vorstand, unterstützt wird. Alle Vorstandsmitglieder werden von der Vollversammlung, also von den Mitgliedern des Vereins, auf drei Jahre gewählt.

Die Musikkapelle bestreitet ihr Osterkonzert traditionell am OstermontagDie Musikkapelle bestreitet ihr Osterkonzert traditionell am Ostermontag

Geschichte

URSPRÜNGE:

Die Musikkapelle Völser Aicha wurde nach mündlicher Überlieferung im Jahre 1857 von Christian Pattis gegründet, der bis um die Jahrhundertwende die Gruppe als Kapellmeister leitete. Die Chronik weiß von einigen Musikanten zu berichten, die 1899 beim Bau der Kölner Hütte beschäftigt waren und die den langen Weg zur Probe nach Völser Aicha und am darauffolgenden Tag wieder zurück zum Arbeitsplatz nicht scheuten. Im Jahre 1909 nahm die Kapelle an der Andreas-Hofer-Feier in Innsbruck teil. 1912 übernahm der Pfarrer Gilbert Rabensteiner die Leitung der Kapelle.

Das älteste Foto der Kapelle: Aufnahme aus dem Jahr 1912Das älteste Foto der Kapelle: Aufnahme aus dem Jahr 1912


KRIEGSJAHRE UND FASCHISTISCHE UNTERDRÜCKUNG:

Als im Jahre 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, mussten die meisten Musikanten in den Krieg ziehen und 1915 wurden dann die Übriggebliebenen zu den Standschützen eingezogen. 1920 fanden sich einige junge Burschen zusammen, um wieder zu musizieren. Es waren dies die Schnurrerbrüder, die Guntschöllersöhne, der Ziner, der Außerperskoler und die Wiesersöhne. Georg Federer (Wieser) erklärte sich bereit, die Gruppe zu leiten. Am 24. Juni 1920, dem Kirchtag in Völser Aicha, spielte die Kapelle zum ersten Mal wieder auf. 1922 übernahm Michael Kompatscher (Schnurrer) die Kapelle und führte sie bis 1937.

Im Jahre 1922 konnte sich die Musikkapelle erstmals eine eigene Tracht anschaffen, die durch einen braunen Rock mit grünen Aufschlägen und Schützenschnüren sowie einen braunen Hut mit grünem Band und Adlerfeder gekennzeichnet war. Während der Faschistenzeit wurden die meisten Prozessionen verboten. Sobald die Kapelle auftreten durfte, war der Klangkörper auf bescheidene zehn Mann beschränkt. In den Jahren von 1937 bis 1940 übernahm Baltasar Mair, Wirt in Völser Aicha, die Stabführung. Er wurde dann 1940 von Johann Obkircher (Hanig) abgelöst, der bis auf eine Unterbrechung von zwei Jahren die Kapelle bis 1962 leitete. 1940 konnten, Dank des beträchtlichen finanziellen Beitrages der einzelnen Musikanten, neue Instrumente angekauft werden.


AUFBRUCH IN EINE NEUE ZEIT:

Anfang der 50er Jahre ging man an die Anschaffung einer neuen Tracht, da die alten Schützentrachten nicht mehr brauchbar waren. Geprobt wurde in dieser Zeit im Keller des Schulhauses, wo mit Hilfe der Gemeindeverwaltung ein Probelokal eingerichtet wurde. 1954 trat die Musikkapelle dem Verband der Südtiroler Musikkapellen bei.

1957 feierte die Musikkapelle ihr 100-jähriges Bestehen. Im Jubeljahr zählte die Kapelle 22 Mann, dazu kamen ein Fähnrich und zwei Marketenderinnen.

1962 übernahm Josef Obkircher die Musikkapelle und hatte die Leitung bis 1986 inne. 1988 erhielt die Musikkapelle eine neue Unterbringung im damals neuen Schul- und Vereinshaus.

Von 1986 bis Anfang 1989 übernahm Simon Vikoler das Amt des Kapellmeisters. Anschließend folgten als Kapellmeister:

  • Josef Obkircher 1989
  • Isidor Resch 1990 - 1992
  • Konrad Prieth 1993 - 1995
  • Ivo Radakovich 1996 - 1997
  • Helmut Obkircher 1998 - 2002
  • Tobias Profanter 2003 - heute
1957 feiert die Musikkapelle ihr 100-jähriges Bestehen
1957 feiert die Musikkapelle ihr 100-jähriges Bestehen


DIE JÜNGSTEN JAHRE:

Im September 1998 erhielt die Musikkapelle ein neues Probelokal im oberen Stockwerk des Feuerwehrhauses von Völser Aicha, wo sie sich seither für Proben und sonstige Zusammenkünfte trifft. Im Jahr 2007 feierte die Kapelle ihr 150-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumszeltfest und einer Reihe von Veranstaltungen im Laufe des Jahreskreises.

Die Musikkapelle beim 150-Jahr-Jubiläum im Jahr 2007Die Musikkapelle beim 150-Jahr-Jubiläum im Jahr 2007


2013 erfolgte nach dem kontinuierlichen Aufbau der Jugend- und Nachwuchsarbeit in den Jahren zuvor ein weiterer Meilenstein der Vereinsgeschichte: die Gründung der vereinseigenen Jugendkapelle. Diese wird seit ihrem Bestehen von den jeweiligen Jugendleitern/innen der Kapelle geleitet. Den bislang größten Erfolg erzielte die Jugendkapelle mit ihrer Teilnahme am Jugendkapellenwettbewerb des VSM 2017 in Tramin, bei dem sie sich mit über 86 Punkten den Sieg in der Kategorie CJ erspielte. Seit mittlerweile mehr als 10 Jahren organisiert die Musikkapelle außerdem – ergänzend zum Angebot der Musikschule Seis – Instrumental- und Musikkurse für die Ausbildung des Nachwuchses im Dorf.

Blasmusik begeistert: die Jugendkapelle Völser AichaBlasmusik begeistert: die Jugendkapelle Völser Aicha

Für ihre besondere Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Dreiklang" im Jahr 2018 erhielt die Kapelle den Förderpreis des VSM-Bezirks Bozen für innovative Blasmusikprojekte und wurde so für ihre nachhaltige Arbeit im Blasmusikwesen ausgezeichnet.

Im Jahr 2008 gewinnt die Musikkapelle Völser Aicha mit ihrem Projekt DREIKLANG den Förderpreis des VSM-Bezirks BozenIm Jahr 2018 gewinnt die Musikkapelle Völser Aicha mit ihrem Projekt DREIKLANG den Förderpreis des VSM-Bezirks Bozen


ÜBERBLICK ÜBER DIE WERTUNGSSPIELE DER KAPELLE:

Die Kapelle nahm in ihrer langen Geschichte an zahlreichen Wertungsspielen teil:

1958: Bezirkswertungsspiel in Girlan (1. Rang)

1960: Auer (1. Rang mit Auszeichnung)

1972: 8. Landesmusikfest in Meran (1. Rang)

1976: 9. Landesmusikfest in Meran (1. Rang)

1990: Landesmusikfest in Meran (Bewertung "sehr gut")

2004: Marschmusikbewertung der Stadt Wien (Bewertung "ausgezeichnet")

2019: Marschmusikbewertung des Verbandes Südt. Musikkapellen in Latsch, 90 Punkte in der Kategorie D (3. Gesamtrang aller teilnehmenden Kapellen)


Die Tracht der Musikkapelle

DIE ENTWICKLUNG DER TRACHT:

Die Musikkapelle Völser Aicha hat im Laufe ihres Bestehens verschiedene Trachtenkombinationen getragen, bis sie zur heutigen Ausstattung gelangte. Man darf annehmen, dass bereits in der Gründungszeit, Mitte des 19. Jahrhunderts, das sogenannte "Lodene" (von Lodenstoff) oder "Bayrische" (von Bäuerliches Gewand) getragen wurde. Die Kleidungsstücke der Musikanten waren anfangs von unterschiedlicher Qualität, und auch die Zusammenstellung konnte variieren. Lediglich eine weiße und eine rote Feder am Hut als gemeinsames Kennzeichen verlieh dem Ganzen eine einheitliche Note.

Die derzeitige Tracht wurde erst im Jahre 1978 eingeführt. Die einzelnen Trachtenstücke werden teils von der Musikkapelle zur Verfügung gestellt, teils von den Musikanten selbst finanziert.


DIE TRACHT DER MARKETENDERINNEN:

Die Tracht der Marketenderinnen entspricht der Sonntagstracht, die die Frauen aus der Umgebung im Sommer tragen. Charakteristisch für diese Tracht sind das schwarze "Tibet-Tüchl", ein schwarzes Wolltuch mit Blumenmuster und langen Fransen, das über die Schultern gelegt wird, die "Tatzlen", fingerlose, aus Seidengarn gestrickte Halbhandschuhe und die intensiv blaue Schürze über dem schwarzen Rock.

Die Tracht der MarketenderinnenDie Tracht der Marketenderinnen


DIE TRACHT DER MUSIKANTINNEN:

Die Tracht der Musikantinnen entspricht jener Tracht, die von den Frauen im Schlerngebiet traditionellerweise am Sonntagnachmittag getragen wurde. Besonders an der Tracht sind das weiße "Tscheapl", eine kragenlose Bluse mit Spitzenärmeln, das "Musselin-Tüchl", ein buntes, wollenes Tuch ohne Fransen, das über die Schultern gelegt wird und die intensiv blaue Schürze. Im Winter tragen die Musikantinnen zusätzlich eine einfache Joppe aus Loden zum Schutz vor der Kälte.


DIE TRACHT DER MUSIKANTEN:

1) Sommertracht: Im Sommer tragen die Musikanten die sogenannten "Kurzen", ein Name, der von der Gestalt bzw. Länge der Lederhose herrührt. Zum weißen Trachtenhemd wird ein buntes Seidentuch mit Goldring um den Kragen getragen, im Trauerfall ist dieses Seidentuch schwarz. Über das Hemd trägt der Musikant ein sogenanntes "Samtleibl", dessen schwarze Vorderseite mit Blümchenmuster bestickt ist. Die Rückseite ist aus einem dunkelroten Stoff gefertigt. Dazu kommen noch das "Bindl", ein schmaler Ledergurt mit Federkielstickerei, die langen weißen Strümpfe und die flachen Trachtenhalbschuhe mit Samteinfassung. Das auffallendste Kleidungsstück der Musikanten ist zweifelsohne der Hutschmuck am schwarzen Filzhut: Die sogenannten "Schmelben", oder auch einfach nur der "Waudl", sind von weitem her sichtbar. Es handelt sich hierbei um einen Strauß aus getrockenten Ährchen des Federgrases, das aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen im Schlerngebiet wächst.

Die Sommertracht von Musikantinnen und MusikantenDie Sommertracht von Musikantinnen und Musikanten


2) Wintertracht: Im Winter tragen die Musikanten die traditionelle Männertracht des Schlerngebietes, das sogenannte "Lodene". Am schwarzen Filzhut tragen die Männer nicht wie im Sommer einen Strauß aus Federgras, sondern eine Nelke oder eine Geranie mit Grünzeug. Das Samtleibl wird geschlossen über dem Trachtenhemd getragen. Als Beinkleid dient eine lange, schwarze Hose aus Lodenstoff.Musikantinnen und Musikanten in WintertrachtMusikantinnen und Musikanten in Wintertracht

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Art der Organisation

Musik

Zutrittsbeschränkungen

Uns sind keine Einschränkungen bekannt

Lageplan

SANKT-JOHANNES-WEG 18, 39050 Völs am Schlern

Kontakt

Weitere Informationen

Zuletzt aktualisiert: 05.01.2023, 08:02 Uhr